Zum Inhalt springen

Wer hat recht!?

Guten Morgen!
Dieser mal etwas andere Blick – als das, was die Medien gängigerweise so servieren – auf den aktuellen Krieg im Osten, auf den ich mich gestern zugegebenermaßen erst etwas widerwillig eingelassen habe (ein Generalmajor a.D.), hat mich auf bestimmte Art sehr bereichert. Nicht, dass ich das Gefühl habe, jetzt der „Wahrheit“ mal wieder ein Stück näher gekommen zu sein, nein – aber ich nehme einmal mehr wahr, wie viel wir einfach nicht wissen (können), und wie oft wir uns trotzdem schnell Meinungen bilden, weil es „einfach“ ist, die hochkomplexe Welt für uns verstehbar macht, wenn wir sie in „wir“ und „die“, in „Recht haben“ und „im Unrecht sein“ einteilen. Und merke mal wieder deutlich, wie wichtig es mir ist, mir diese Mechanismen immer wieder bewusst zu machen und immer wieder Demut statt Hochmut zu kultivieren. Und auch habe ich mal wieder tief in mir drin gespürt, dass wir inhaltlich-rational als Menschheit einfach nicht weiterkommen werden. Davon bin ich fest überzeugt. Wenn es weiterhin immer wieder nur darum geht, „wer recht hat“, bleiben wir in dem Teufelskreis stecken, der uns und den gesamten Planeten an den Punkt geführt hat, an dem wir jetzt sind.
Liebe,
Janne
PS. Was meinem Wunsch nach multiperspektivischem Draufschauen und meinem Widerstand gegen das Konzept von „Schuld“ und „Unschuld“ NICHT innewohnt, ist eine Relativierung von (Angriffs)Krieg …!

https://www.tagesstimme.com/2022/04/13/schultze-rhonhof-sie-haben-die-ukraine-weiss-und-russland-schwarz-angemalt

Wichtige Ergänzung:

Eine gute Freundin, die dem Kanal folgt, hat mich gerade darauf hingewiesen, dass die Tagesstimme als Medium kritisch zu betrachten sei. (Danke!)

Ja, das kann sicher so sein – aber ich betrachte tatsächlich alles, was an Infos zu mir kommt, erst mal kritisch. 🙂 Ich versuche da sehr achtsam zu sein. Auch gängigere Medien schreiben durch einen bestimmten Filter, basierend auf bestimmten Narrativen – ist doch klar. Trotzdem würde ich jetzt einen Artikel oder ein Interview nicht per se von vornherein ausschließen. Es ist mir wichtig, verschiedene Perspektiven zu sehen, zu hören und auch zu teilen.

Und doch hier noch mal deutlich der Hinweis: Ich unterstütze keine dogmatischen, manipulativen Theorien oder Ansichten, weder in rechte/verschwörungstheoretische Richtungen, noch die in gängigen und gesellschaftlich anerkannten Narrativen. Ich trainiere immer wieder, da hinterfragend zu bleiben – mal gelingt mir das besser, oft noch habe ich blinde Flecken, bei denen ich dankbar bin, darauf hingewiesen zu werden. Ich unterstütze multiperspektvisches Hinschauen und kritisches, stets hinterfragendes Betrachten von Haltungen und versuche, auch selbst mehr und mehr diese Kultur zu leben. Außerdem ist mir immer wichtig, immer auch mit wahrzunehmen, wie mein Körper auf etwas reagiert und nicht ausschließlich mein Kopf, und außerdem die meiner Meinung nach oft vernachlässigte emotionale Motivation hinter Äußerungen und das Thema (kollektives) Trauma mit auf dem Schirm zu haben.

Und ich finde das aber tatsächlich ein höchst spannendes Thema: Diese Panik und das Tabu, sich auch nur annähernd in irgendeine „Ecke“ zu begeben, besser, Angst zu haben, dort „hingestellt“ zu werden …! Wenn also beispielhaft jemand von der AfD irgendwo mal ein Argument bringen würde, wo ich sagen könnte „Oh, ja, das kann ich nachvollziehen/sehe ich ähnlich“ – darf ich das dann nicht zugeben? Weil ich mich dann „in dieselbe Linie“ begebe? Nein, das glaube ich absolut nicht. Und doch gibt es da diese große, große Angst. Auch ich kenne die gut. Nicht umsonst schicke ich jetzt noch diese Erläuterung und Erklärung nach … 🙂 Spannend.

Bleibt neugierig,
Janne